Tauben

Hygieneschädlinge an und in Gebäuden

Biologie Die verwilderte Stadtaube (Columba livia domestica) kommt weltweit und ganzjährig in Städten und Siedlungsgebieten vor. Als Felsen- oder Höhlenbrüter vermehrt sich die Stadttaube ganzjährig und nistet an oder in Gebäuden bei Strukturen, die Halt und Schutz geben. Die ca. 30 cm großen Vögel haben häufig ein graublau gefärbtes Gefieder. Es sind zwei bis vier Bruten pro Jahr möglich, mit meist 2 Eiern zwischen März und Oktober. Aufgrund der Lebensbedingungen liegt die durchschnittliche Lebensdauer bei 2-3 Jahre und kann potentiell bis zu 10 Jahre betragen.

Schäden Bei Ansitz-, Ruhe-, Schlaf- und Nistplätzen kommt es zu harnsäurehaltigen Kot-Ansammlungen und Verschmutzungen an Gebäuden. Der pH-Wert des Taubenkots schlägt mit zunehmenden Alter in den sauren Bereich um und kann z.B. bei Kalksteinfassaden zu Schäden führen. Pro Jahr kann eine Taube zwischen 4 bis 12 kg Kot hinterlassen. Taubenkot kann über Erreger eine Reihe von Krankheiten (z.B. Ornithose, Geflügeltuberkulose, Vogelgrippe bestimmte Typen) als Zoonose auf den Menschen übertragen. In Taubennestern oder besiedelten Räumen (verlassene Häuser) können sich unterschiedliche Parasiten entwickeln, die nach dem Verlassen der Tauben in die Gebäude einwandern und zu Problemen führen können. Zu den schädlichen Insekten gehören Speckkäferlarven oder auch Taubenzecken, Taubenfloh, Taubenwanze, Haarlinge oder die Rote Vogelmilbe als Spinnentier.

Abwehrmaßnahmen

  • Mechanische Abwehr mit Netzen, Gittern, Spikes, Spanndrähten.
  • Elektrische Impulsgeber (Weidezaunprinzip)
  • Chemische Mittel (Repellentien in Erprobung)
  • Vogelattrappen (Rabenkrähe, Falke o.ä.) für kurzzeitigen Einsatz am Gebäude
  • Ansiedlung von biologischen Feinden (z.B. Falken) am Gebäude oder Umgebung
  • Beratung durch Fachbehörden oder Spezialisten für Taubenabwehr

Tierattrappe (sitzender Falke)

Vogelabwehr mit Netzen und Spikes

Literatur

Mach Martin (2019) Fokus Taube: Eine materialkundliche Bewertung der potentiell kulturgutschädigenden Einwirkung von Taubenkot sowie Entwicklung eines Gerätes zur spezifischen Erkennung und versuchsweisen Beeinflussung von Taubenpopulationen, samt Erprobung am Regensburger Gesandtenfriedhof. 52 Seiten. Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück DBU-Aktenzeichen 33513/01-45 PDF

Haustaube – DSV Berufsverband | Deutscher Schädlingsbekämpfer-Verband e.V. (dsvonline.de)

Stephan Biebl

Dipl.Ing. (FH) Holztechnik
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