Lästlinge und Nahrungsquelle für bestimmte Museumsschädlinge
Schmetterlingsmücke (Psychodidae)
Biologie Schmetterlingsmücken sind ursprüngliche „Baumhöhlenbrüter“ und sind tropisch-mediterran (bis 42 °N, 1971). Als Erstbeschreibung gilt Kuba (1893) und der Erstnachweis in Deutschland 1993 in Berlin. In Mitteleuropa sind circa 93 Arten von Schmetterlingsmücken heimisch. Bekanntester Vertreter ist Clogmia albipunctata (Williston, 1893). Die Adulten sind 6-9 mm und haben eine Lebensdauer von 5-10 Tagen. Die Larven haben eine 3 malige Häutung.
Lebensweise Die Larven ernähren sich von Bakterien, Algen und Pilzen aus Biofilmen. Daher treten Schmetterlingsmücken gerne in Gerüchsverschlüssen in wenig genutzten Toiletten oder Räumen mit einem Bodenablauf (Wasser) auf. Ebenso aber auch bei defekten Dichtungen an Fußleisten in Feuchtbereichen (Sanitär- und Küchen) oder Müllcontainern. Bei geeigneten Bedingungen kann es zur Massenvermehrung kommen.
Monitoring Durch die positive Phototaxis können Schmetterlingsmücken oft an Fenstern oder Lampen gefunden werden.
Literatur
Boumans L. et al. (2009) First records of the bathroom mothmidge Clogmia albipunctata, a conspicuous element of the Belgian fauna that went unnoticed (Diptera: Psychodidae) GeoJournal, 37, 153-160
Faulde M. (2013) Die Schmetterlingsmücke Clogmia albipunctata: Neuer Schädling aus Südeuropa breitet sich aus. DpS 01/2013, S. 14-19
Kvifte Gunnar Mikalsen (2023) Citizen science reveals the establishment of the invasive container breeder Clogmia albipunctata in Sweden and Denmark, Management of Biological Invasions 14 (2):239-244
Zittra C. et al (2019) Unnoticed arrival of two dipteran species in Austria: the synanthropic moth fly Clogmia albipunctata (Williston 1893) and the parasitic bird louse fly Ornithoica turdi (Olivier in Latreille 1811) Paratsitol Res. 119(2):737-740