Materialschädling in historischen Gebäuden mit hoher Luftfeuchte
Samenmotte Hofmannophila pseudospretella
Biologie Die Samenmotte gehört zur Familie der Faulholzmotten (Oecophoridae). Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 9-27mm und sind nacht- bzw. dämmerungsaktiv. Die ockerfarbenen Vorderflügel sind schwarzbraunen Flecken durchsetzt. Weitere dieser dunklen Zeichnungselemente finden sich am Flügelsaum. Das Weibchen kann zwischen 260 bis 500 Eier offen auf das Nahrungssubstrat ablegen, die etwa 0,5mm groß sind.
Lebensweise Diese aus Asien stammende Mottenart findet sich auch in Europa, USA, Indien, Australien und Neuseeland. Diese kältetolerante Art, ist zur Entwicklung auf eine relative Luftfeuchtigkeit von mehr als 80 % angewiesen. Es kann bei den Larven unter ungünstigen Bedingungen zu einer Diapause kommen. Die Larven der Samenmotte überwintern in Diapause und erreichen kurz vor der Verpuppung eine Länge von bis zu 16 Millimeter
Schäden Die Larven der Samenmotte können an verschiedenen Materialien, wie Textilien, Getreide, Getreideprodukte, Körner, Bucheinbände, Vogelnester, trockene organische Abfälle, Polstermöbel, Teppiche, Pelze, Häute, getrocknete Vogel- und Tierpräparate, getrocknete Pflanzen (Herbarien), mit Rosshaar gepolsterte Stühle, Papier, Korken von Weinflaschen sowie lebende und tote Chrysalide (Puppenhüllen) von Schmetterlingen und Motten. Aus Museen sind bisher keine Schäden an Exponaten gemeldet.
Literatur
Adkin R. (1932) Borkhausenia pseudospretella Stt. greift Buchbinder an. Entomologist’s Monthly Magazine 68: 40 -41
Disqué, H. (1895) Biologische Mittheilungen über einige Kleinfalter. — Entomologische Zeitung 56 (7-9): 243-244. Stettin