Physikalisches Sonderverfahren zur Schimmelpilz- und Insektenbekämpfung
Gemäß IPM Standard EN-16790 ist die Gammabestrahlung ist eine ionisierende Strahlung mit bakteriziden, fungiziden und insektiziden Eigenschaften. Ihre Verwendung ist auf spezialisierte Unternehmen begrenzt und wird durch diese kontrolliert.
Verfahren: Die Bestrahlung erfolgt in einer doppelwandigen Edelstahlhülle mit einer Cobalt-60-Quelle. Hierbei werden emittierte Gammaquanten aus dem Zerfall des radioaktiven Materials genutzt. Die energiereiche Strahlung wird in den bestrahlten Objekten absorbiert und hat mit einer mittleren Energie von 1,3 MeV eine hohe Eindringtiefe. Die letale Wirkung der Gammastrahlen ist annähernd unabhängig von der Stärke der Strahlung. Nur die Strahlungsgesamtmenge ist für den Erfolg der Abtötung wichtig.
Vorteil: Da keine Radioaktivität im Bestrahlungsgut erzeugt wird, ist kein vorbeugender Schutz gegen Neubefall von Schädlingen vorhanden.
Nachteile: In bestimmten Fällen, wie z.B. bei empfindlichen Pigmenten, kann es zu Beeinträchtigungen am Behandlungsgut kommen. Bei Glas oder Spiegelglas wurde eine zunehmende Braunfärbung beobachtet, die bei Ausheizen wieder verschwindet. Bei Papier kann innerhalb des mikrobiologischen Bestrahlungsbereiches von 7500 bis 12000 Gray zu Veränderungen der optischen und mechanischen Eigenschaften kommen. Für Holz wurde keine Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften bis zur Dosis von 10000 Gray festgestellt.
Bestrahlungsgut | Letale Strahlendosis (Gy = Gray = 1 Joule pro Kilogramm) |
Bock-/Nagekäfer | 3000 Gy |
Pilze | 2000 bis 5000 Gy |
Schimmelpilze | 15000 Gy |
Termiten | 300 Gy |
Literatur
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