Kräuterdieb

Materialschädling in historischen Gebäuden

Die Diebs­käfer (Ptinidae) sind kleine Käfer die von allerlei pflanzlichen Resten leben und Trockenheit recht gut vertragen. Einige Arten können als Lästlinge in Wohnungen auftreten, vor allem in alten Häusern mit strohverfüllten Zwischendecken. Weltweit kommen etwa 600 Arten vor. Aus Deutschland sind 30 Arten gemeldet. Zur Familie der Diebkäfer gehören auch die Nagekäfer.

Kräuterdieb Ptinus fur

Biologie Der bräunlich gefärbte Käfer wird maximal fünf Millimeter lang. Auf den Flügeldecken des Kräuterdiebs fallen jeweils zwei längliche, helle Flecke auf. Die schlank gebauten Männchen von Ptinus fur können fliegen.

Lebensweise Der Kräuterdieb wurde weltweit durch den Handel verbreitet und kommt u.a. in Vorratslagern vor. Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert unter optimalen Bedingungen etwas mehr als 4 Monate. Sinkt die Temperatur unter 10°C, so gehen die Larven in Diapause. Der Kräuterdieb verträgt Kälte recht gut und kann unter mitteleuropäischen Klimabedingungen gut überwintern.

Schäden Der Kräuterdieb gilt als Vorratsschädling, da sowohl pflanzliche Vorräte wie Getreide, Getreideprodukte, Backwaren, Tabak, Tee und Gewürze aber auch tierische Materialien wie Tierpräparate, Leder, Federn, Pelze oder geräucherte Wurstwaren befallen werden. Die Larven geben Spinnfäden ab, die stark an einen Befall durch vorratsschädigende Motten erinnern.

Monitoring
KäferLarven
KlebefallenSichtkontrolle

Literatur

Heinze K. (1983) Leitfaden der Schädlingsbekämpfung Band IV Vorrats- und Materialschädlinge, 4. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

Pospischil R. (2005) Kräuterdieb Ptinus fur, DpS 4, S. 4-5

Pospischil R. (2003) Vorratsschädling, Diebskäfer – Ptinidae DpS 5, Seite 4-5

Stephan Biebl

Dipl.Ing. (FH) Holztechnik
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