Insekten am oder im Holz als kurzzeitiger Gast
Neben holzzerstörenden Insekten kommen im Freiland am Holz eine große Menge an unterschiedlichen Käfern, Hautflüglern (Wespen, Bienen), Schmetterlingen, Milben, Spinnentieren oder andere Tiere als Holzbewohner vor. Die sogenannten Sekundärinsekten zerstören oder fressen kein Holz, sondern nutzen es nur zum Anlegen von Puppenwiegen oder als kurzzeitiger Unterschlupf (Stichwort: Insektenhotel). Hierfür werden die Löcher oft mit Lehm oder mörtelartiger Substanz (Foto 3 und 4) zum Schutz vor Feinden verschlossen und zum Ausschlüpfen wieder durchlöchert.
Aber auch in Innenräumen können verschiedene Insekten als Holzbewohner bzw. Sekundärinsekten auftreten, die beim Ein- und Ausdringen über alte Fraßgänge oder Ausfluglöcher das Holzmehl (Bohrmehl) von holzzerstörenden Insekten zu Tage fördern. Speziell beim Altholz oder frischen Hölzern (Äste, Baumstämme usw.), was zum Teil in Innenräumen als Dekoration genutzt oder als Museumsexponat gezeigt wird, können Auswürfe von Genagsel (Holzpartikel und Nagespäne) zur Verwirrung führen. Hier ist eine genaue Untersuchung und Bewertung erforderlich, um einen aktiven Holzschädlingsbefall ausschließen zu können.
Literatur
Biebl S. (2021) Diagnose von aktivem Holzwurmbefall: Update 2021. Restauro 6/2021, S. 28-34
Biebl S. (2015) Diagnose von aktivem Holzwurmbefall. Hintergründe und praktische Methoden im Rahmen vom Schädlingsmonitoring, Restauro 5/2015. S. 30-35
Haustein T. (2021) Sekundäre Besiedelung an Holzsäulen. In: Schäden durch fehlerhaftes Konstruieren mit Holz. Fraunhofer IRB Verlag. S. 148-150
Bienen als Holzbewohner (holzfragen.de)
Grabwespen sind Holzbewohner aber keine Holzzerstörer (holzfragen.de)
Hummelnestmotte, Hummelwachsmotte – Holzbewohner aber keine Holzzerstörer (holzfragen.de)