Steinmarder

Besiedlung von offenen Speichern in Gebäuden.

Steinmarder Martes foina

Lebensweise Steinmarder (oder auch Hausmarder genannt) nutzen Speicherräume tagsüber gerne als sicheren Schlafplatz und jagen ihre Beute im Umfeld während der Nacht. Über offene Stellen am Dach können Marder auch bis in Depoträume (offene Speicher) vordringen und dort ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Im Frühjahr werden durchschnittlich 3 Jungtiere geboren, die nach einem halben Jahr das Revier der Mutter verlassen müssen. Innerhalb eines Marderreviers werden i.d.R. mehrere Dachräume genutzt und unterschiedlich oft frequentiert.

Schäden Häufig werden Wärmedämmungen, wie Mineralwolle, vom Marder regelrecht “zerfetzt”, um darin Laufgänge anzulegen oder es als Schlafplatz-Isolierung zu nutzen. Kot und Urin verschmutzen Oberflächen in Räumen. Die gefangene Beute (Mäuse, Vögel, Insekten, Fallobst usw.) werden als Kadaver hinterlassen, was in Folge Fliegen oder Speckkäfer anlockt. Bei einem Parasitenbefall können Marder auch Insekten, wie Flöhe o.ä. ins Gebäude einschleppen oder Bandwürmer übertragen. Nachts führen Geräusche wie Schreien/Bellen bei Revierkämpfen, Paarung oder während der Austreibung von Jungtieren oft zur Belästigung von Bewohnern. Das “spielen” mit verschleppten Kieselsteinen auf alten Dachböden wird ebenfalls häufig beobachtet.

Abwehr Da der Hausmarder dem Jagdrecht unterliegt, müssen jahreszeitliche Schonzeiten eingehalten werden. Sachkundenachweise wie Jagdschein oder Fallenschein sind erforderlich für das Jagen bzw. Fangen mit Lebendfallen. Durch gesetzliche Auflagen werde die Maßnahmen normal nur auf Vertreiben (Vergrämung) oder das Aussperren beschränkt.

Dauerhaft bewährt sich nur eine mechanische Abdichtung (z.B. Lochblech o.ä.) von offenen Eintrittspforten in ein Gebäude, wenn dies vom Marder langzeitig besiedelt wird. Oft gestaltet sich die Suche nach den Einschlupflöchern ins Gebäude schwierig und erfordert praktische Erfahrung und Verständnis des Gebäudeaufbaus. Beratungen durch externe Experten (z.B. spezialisierte Wildbiologen oder erfahrene Schädlingsbekämpfer usw.) können hier hilfreich sein. In manchen Fällen kann das Zurückschneiden von Ästen gebäudeüberragender Bäume oder sonstiger Bepflanzungen am Gebäude helfen. Zur Beobachtung der Aktivität dienen Wildtierkameras mit Bewegungsmelder oder einfache Hilfsmittel, wie Mehlspuren am Fußboden von frequentierten Innenräumen. Kurzzeitig können professionelle Geruchsmittel (Repellents) zur Vergrämung helfen, die von Fachhändlern angeboten werden. Die Wirkung hält häufig nur wenige Wochen vor und muss wiederholt werden. Verschiedene Hausmittel, wie Geruchsstoffe (z.B. ätherische Öle, Tier- oder Menschenhaare usw.), Ultraschallgeräte oder einfache akustische Maßnahmen (Radiomusik) sind erfahrungsgemäß meist nicht wirkungsvoll oder dauerhaft.

Literatur

Hausmarder – DSV Berufsverband | Deutscher Schädlingsbekämpfer-Verband e.V. (dsvonline.de)

Stephan Biebl

Dipl.Ing. (FH) Holztechnik
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