Tabakkäfer

Materialschädling in Museen, Sammlungen und Herbarien

Tabakkäfer Lasioderma serricorne

Biologie Der Tabakkäfer wird wissenschaftlich in die Familie der Nagekäfer (Anobiidae) eingeordnet. Der braunrot bis braungelb gefärbte Tabakkäfer wird bis zu vier Millimeter lang. Der Halsschild (Pronotum) ist genauso breit wie die unregelmäßig punktierten Flügeldecken (Elytren). Der Kopf von Lasioderma serricorne wird von dem kapuzenartig vorragenden Halsschild überdeckt, so wie dies auch bei den anderen Arten aus der Familie der Nagekäfer üblich ist. Charakteristisch für den Tabakkäfer sind die innen gesägten Antennen. Der ganze Körper des Käfers ist mit kurzen, grauen Haaren bedeckt.

Lebensweise Der Tabakkäfer ist weltweit verbreitet. Bei einer konstanten Temperatur von 25°C vollzieht sich die Entwicklung vom Ei bis zur Imago innerhalb von ungefähr zwei Monaten. Pro Jahr können daher in geheizten Räumen drei bis fünf Generationen entstehen. Die flugfähigen Tabakkäfer paaren sich in der Regel bereits wenige Tage, nachdem sie die Puppenwiege verlassen haben.

Schäden Der Tabakkäfer ist ein Vorratsschädling, der neben Tabak auch eine ganze Reihe weiterer pflanzlicher Lagergüter befallen kann. Hierzu gehören Getreide (Mehl), Getreideprodukte, Reis, trockenes Brot, Knäckebrot, Zwieback, Paniermehl, Kekse, Nudeln, Kräutertees, Paprika, Ingwer, Koriander und andere Gewürze, Pflanzensamen, Tierfutter, Trockenfisch, Suppenwürfel, Feigen, Datteln, Dörrobst und Kakao. Im Museum ist ein Befall an Exponaten möglich, wenn es sich um pflanzliche Produkte oder im bestimmten Fall um eine Arbeit mit “Zigaretten” handelt.

Monitoring
KäferLarven
Klebefallen, Pheromon, LichtfallenSichtkontrolle (Substrat)
Biologische Gegenspieler
Lagererzwespe Lariophagus distinguendus

Literatur:

Tabakkäfer – DSV Berufsverband | Deutscher Schädlingsbekämpfer-Verband e.V. (dsvonline.de)

Hironaka M. et. al (2017) Adults of Lasioderma serricorne and Stegobium paniceum (Anobiidae: Coleoptera) Are Attracted to Ultraviolet (UV) Over Blue Light LEDs. Journal of Economic Entomology, 110(4), 1911–1915

Stephan Biebl

Dipl.Ing. (FH) Holztechnik
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