Schmetterlingsmücken

Lästlinge und Nahrungsquelle für bestimmte Museumsschädlinge

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Borate (Borsäure / Borax)

Holzschutzmittel gegen holzzerstörende Insekten und Pilze

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Invasive Schadinsekten

Einschleppung fremder Arten

Als invasive Arten gelten Tiere oder Pflanzen dann, wenn sie sich in einem neuen Umfeld ausbreiten und sich dies wiederum auf heimische Arten auswirkt. Heimische Insekten können durch fremde Arten verdrängt werden, wie es beim Beispiel Asiatischer Marienkäfer bekannt ist. Ähnliches kann man bei den Fischchen in Gebäuden feststellen, wo das Silberfischchen in vielen Bereichen durch das Papierfischchen oder Geisterfischchen zunehmend verdrängt wird.

Die Einschleppung von exotischen oder fremdartigen Holzschädlingen, wie Bohrkäfer, Splintholzkäfer oder Termiten im Rahmen von Ausstellungen oder Sonderausstellungen in Museen kann immer wieder beobachtet werden. Neben den Kunstwerken können auch verschiedene Materialien aus der zusätzlichen Ausstellungsdekoration durch Schädlinge befallen sein.

Überblick über relevante invasive Tierarten
  • Ameisen
  • Termiten
  • Käfer
  • Wanzen
  • Fischchen
  • Mücken

Aktuell wird ein Aufkommen der invasiven Ameisenart Tapinoma magnum (Große Drüsenameise) in verschiedenen Teilen von Deutschland festgestellt und auch wissenschaftlich untersucht. Siehe Forschungsprojekt seit Anfang 2025 über den Link und Literatur

Literatur

Körber, I., Teuber, K., Pospischil, R., Sellenschlo, U. und H. Fänger (2012): Vorläufige Liste der für die
Schädlingsbekämpfung wichtigen Neozoen in Deutschland. Pest Control News, 51: 28 – 29

Landsberger B. (2022) Fakultativ materialschädigende und invasive Schadinsekten in den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin, In: Berliner Beiträge zur Archäometrie, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaften (BBA), Band 23, S. 119-125

Pinniger, D. B. (2001) New pests for old: the changing status of museum pests in the UK. In: Kingsley, H. et al. (Eds.) Integrated Pest Management for collections. Proceedings of 2001 – a pest odyssey. (James and James) London, 2001. 9-13

Pospischil, R. (2014) Invading species: a challenge for pest management. In: Proceedings of the Eighth International Conference on Urban Pests. Gabi Müller, Reiner Pospischil and William H Robinson (Eds.) 2014, Zürich, 303 – 308

Rabitsch W. und Nehring S. (2023) Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde terrestrische Wirbellose Tiere. Teil 2: Insecta (Band 1), BfN-Schriften 671

Schmidt M. (2022) Invasiver Käfer frei Haus. DpS 07+08, S. 12

Seifert, B., D’Eustacchio, D., Kaufmann, B.E., Centorame, M. & Modica, M. (2017) Four species within the
supercolonial ants of the Tapinoma nigerrimum complex revealed by integrative taxonomy (Hymenoptera:
Formicidae). Myrmecol. News 24: 123-144

Sellenschlo, U. (1986) Nachweis des Nordamerikanischen Wespenkäfers Reesa vespulae (Col., Dermestidae) in der Bundesrepublik Deutschland. Neue Ent. Nachr., 19(1/2): 43 – 46

Global Invasive Species Database

Bohrkäfer

Eingeschleppte Holzschädlinge in Museen, Sammlungen und Galerien

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IADS

Insekten-Aktivitäts-Detektions-System zur Kontrolle von holzzerstörenden Larven

Ein Forschungsverbund unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI hatte bereits über sein Forschungsprojekt „Insect Detect, Detektion aktiver Schadinsekten im Holzhandel“ in verschiedenen Fachzeitungen und in DpS-Online 29.07.2022 berichtet (siehe https://schaedlings.net/fachwissen/newsletter-artikel/abgehorcht-knabbert-da-wer/). Mit Hilfe eines mobilen Messgeräts mit Sensor und entsprechender Software wurde nachgewiesen, dass die Körperschallemission aktiver Insektenlarven visualisierbar gemacht werden kann (Becker et al. 2020). In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach versucht, die Geräusche von fressenden Larven im Holz zu detektieren. Die Pionierarbeit leistete Pallaske (1984). Schon länger im praktischen Einsatz ist der „Wood Worm Detector“ (Creemers 2012, 2015) Neben einem sogenannten „Bajuphon“ (mündl. Hinweis Plarre 2022) gab es weitere unterschiedliche Geräte, mit denen die Fraßgeräusche am Holz akustisch verstärkt wurden. Bei Larven vom Hausbock, die man teilweise schon ohne technische Hilfe hören kann, kann das funktionieren, bisher fehlte jedoch eine Technik zum Nachweis der teilweise nur wenige Millimeter großen Larven, wie z.B. Anobium punctatum oder Lyctus brunneus, im Holz. Deren Geräusche können nicht als Luftschall wahrgenommen, jedoch mit einem „elektronischen Stethoskop“ auch über längere Messzeitintervalle (Minuten bis Tage) registriert werden. Neben einem stationären Gerät für das Labor, liefert eine mobile Version auch gleichwertige Ergebnisse.

Erste Versuche mit der Detektion von Larven des Brotkäfers in Lebkuchen zeigten Erfolg. Siehe Vortrag von Querner/Biebl auf dem IADA Kongress 2023.

Literatur

Biebl S. und Wapler G. (2023) Diagnose von aktivem Holzwurmbefall. Update 2023. Restauro, Ausgabe 4, S. 40-43

Biebl S. und Wapler G. (2023) Dem Holzwurm auf der Spur. Akustische Aktivitäts-Detektion von holzzerstörenden Insekten. Der praktische Schädlingsbekämpfer, Ausgabe 1, S. 16-17

Limmer, L., Biebl, S., & Messal, C. (2024) Detection of Active Infestation by Wood-Boring Insects via Acoustic Emission using the IADS (Insect Activity Detection System). 36th Conference of the European Working Group on Acoustic Emission, 18-20 September 2024, Potsdam, Germany. e-Journal of Nondestructive Testing Vol. 29 (10)

Weitere Informationen und Literatur zum Thema akustische Emission über die Homepage IADS

Südlicher Nagekäfer

Holzschädling in historischen Gebäuden und Freilichtmuseen

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Digitales Schädlingsmanagement

Moderne Schädlingskontrolle und -bekämpfung mit technischer Unterstützung

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Gammastrahlung

Physikalisches Sonderverfahren zur Schimmelpilz- und Insektenbekämpfung

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Speichermotte

Vorratsschädling und Museumsgast

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Stephan Biebl

Dipl.Ing. (FH) Holztechnik
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Schädlinge nach Werkstoffen sortiert

© , Stephan Biebl, Dipl.Ing. (FH) Holztechnik